Die Jagd nach der schwarzen Riesin
Begonnen
hat die Geschichte eigentlich schon vor drei Monaten, eine mir entfernte
(zumindest räumlich sehr
entfernte) angehende Züchterkollegin möchte eine Zucht mit schwarzen Riesen
aufnehmen. Ich also rumgehorcht, und Glück über Glück, ein schwarzer
reinrassiger Rammler, ganze drei Monate wechselte zu meinem Stall. So, nun ist
ja mit einem Rammler das Züchterglück noch nicht komplett, was braucht man zum
Babies kriegen??? Richtig, zwei Hasi....die dann auch noch verschiedenerlei
Geschlechts - dann sollte es klappen.
Nun gings los; abends 13.02. um 23:00 Uhr in Norderstedt, Angebot eines Züchters, eine dt. Riesin, bereits ein dreiviertel Jahr alt, kann am nächsten Tag beguckt bzw. abgeholt werden.
Beguckt
wurde, auch die niedlichen Ohr-Milben entdeckt, ach, niedlich, nö, äh,
eigentlich suche ich was anderes (nämlich ein gesundes Tier).
Die
Zeit wurde knapp, war doch Ende Februar die Abholung angedacht, aber dann, ein
Anruf erlöste mich, eine ganz, ganz junge einzelne Riesin 4 Wochen alt, sollte
abgegeben werden, die Mama ist hitzig geworden und nun musste der Wurf in
Sicherheit gebracht werden. Die einzige schwarze des Wurfes sollte nun ich
bekommen...juchuu. Sie kam dann endlich leicht schwächlich am 18.02. das passte
doch gut, da hatte die Kleine dann einige Tage Ruhe und Päppelung, bevor sie am
geplanten nächsten Wochenende auf die Reise ging.
Die
Tage verliefen ruhig und auch spannend, keine Frankfurt-Abholer weit und breit.
Der 24.02. verlief auch relativ freundlich und ruhig. Die Kleine wurde immer
stabiler. Der Rammler immer größer.
Als
ich am 25.02. morgens in den Garten kam, war helle Aufregung bei den Häsinnen
hinten und richtig, die kleine Schwarze hatte es doch nicht geschafft, sie hatte
den Weg zur Regenbogenbrücke schon angetreten. Schade. Aber -dachte ich- gut,
besser als bei der neuen Besitzerin, das wäre nicht schön gewesen. Die kleine
Häsin war doch einfach noch zu jung.
Nun
stand ich wieder ohne Riesin da. Aber die Zeit hilft, da ich ja nun schon vor
Wochen überall Bescheid gegeben hatte, war inzwischen ein Wurf mit genau zwei
schwarzen Riesinnen bald abgabereif. Eine Züchter-Freundin aus Itzehoe wollte
am 04.03. zu einem Züchterkollegen nach Geesthacht, sie hatte da selbst noch so
Tausch u. Kauftermine und wollte mir die beiden von da mitbringen. Na, ahnt man,
warum ich die Vergangenheitsform wähle?
Richtig,
am 04.03. sind hier ungefähr ein halber Meter Schnee runtergekommen, da hätte
niemand mehr von a nach b gekonnt. Nicht mit den besten Winterreifen. Na,
dachten wir, macht nichts, die Frankfurt-Abholung soll ja nun erst nächsten
Freitag stattfinden. Also am Mittwoch hin und die Tiere abholen. Am 08.03.
morgens gegen neun Uhr ist der Vater des Züchters mit einem tödlichen
Herzinfarkt zusammengebrochen, natürlich sind wir völlig entsetzt wieder
gegangen, wer wird da auf Kaninchen bestehen ? Unter tausend (völlig überflüssigen)
Entschuldigungen wurde uns die Lieferung der Tiere am Wochenende zugesagt. Nun
ja, der Begriff „Wochenende“ ist lang, leider wollte ich das dann unter
diesen Umständen doch erst mal nicht präziser wissen.
Puh....was
sagt man dazu?
Nun
bleibt wieder mit Spannung zu erwarten, wann die Abholung nach Frankfurt geplant
ist. Eigentlich hab ich den 10.03. im Ohr, aber heute ist der 09.03. und der
Wald schweigt. Sollte es Sonntagabend werden, könnte man es ja noch schaffen,
ansonsten geht ein einsamer, schwarzer „Merlin“ ohne schöne, schwarze, reinrassige Begleitung
auf die Reise, aber hier warten dann zwei neue Bewohnerinnen für Sonja auf den
nächsten Transport. Der Wetterbericht sagt fürs Wochenende Schnee an. Es ist
zum Haare raufen.
Ich
wünsch mir jetzt mal: einen Anruf von Sylvia, die Abholung würde sich aus
irgendwelchen Gründen auf, sag mal -Samstagnachmittag / Sonntagvormittag
verschieben (also ist ja so oft verschoben worden, da kann ja bitte ruhig noch
einmal;-))). Und einen Anruf aus Geesthacht, ob mir die Anlieferung der kleinen
schwarzen Damen am Samstagvormittag/ Samstagnachmittag recht wäre.
Ja,
ja, ja, ja, das wärs doch, oder? Kann mal bitte einer hexen?
Eine
verzweifelte Heike um 17:24 Uhr am 09.03.2006
Zum Abschluss: Heute ist der 09.04. Drei gesunde, reinrassige Tiere sind in Frankfurt angekommen. Puh....